Der Korameister Toumani Diabaté nutzte die letzte gemeinsame Tour nach England, um die Zusammenarbeit mit dem Gitarrenmeister Ali Farka Touré noch einmal zu vertiefen – das letzte Album dieser musikalischen Freundschaft ist ruhig und meditativ ausgefallen.
Für das erste gemeinsame Album «In The Heart Of The Moon» hatten die beiden 2006 einen Grammy erhalten. Noch vor der Auszeichnung wurden die beiden 2005 für einige Konzerte nach Europa eingeladen. Toumani wusste um die schwere Krebserkrankung von Ali, und wollte die vielleicht letzte Gelegenheit zur Zusammenarbeit nutzen. Produzent Nick Gold arrangierte im Umfeld der Londoner Konzerte die Möglichkeit für drei Aufnahme-Sessions. Das Resultat ist diese CD.
Das Album erzählt viel von Heimat. Der Griot Diabaté aus dem Süden staunte, wie viele Songs der Bauer Touré aus dem Norden aus dem Repertoire aller Landesteilen kannte. Gitarre, Kora, auf der Hälfte der Songs noch der Bass der kubanischen Legende Orlando «Cachaíto» Lopez, auf zwei Songs noch etwas Stimmen und Perkussion – mehr brauchten die beiden nicht, um einen musikalischen Kontinent abzuschreiten: Mali, ihre gemeinsame musikalische Quelle und Inspiration. Es ist aber auch eine Lebensschau: Wegen «Sina Mory» hatte Ali in jungen Jahren überhaupt zur sechssaitigen Gitarre gegriffen. Am anderen Ende steht «Machengoidi», eine Nummer, die Ali zwei Mal eingespielt hatte, das zweite Mal für seine letzte CD «Savane».
Natürlich werden jetzt Vergleiche zu «In The Heart Of The Moon» gezogen. Das ist unnötig. Die erste Produktion war ein intensives «Hallo», diese hier ist ein ebenso intensives, wenn auch gesetzteres «Ade».
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