Fünf Frauenstimmen, fünf Männerstimmen, etwas Perkussion – mehr braucht es nicht für ein musikalisches Feuerwerk voller Harmonie und Lebenswillen.
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Se Lavi, La Mal De Travay, Peze Café, Dulce Embelezo
Der Chor stammt aus Camagüey, der drittgrössten Stadt Kubas. In ihrer Heimat sind sie unter dem Namen Grupo Vocal Desandann bekannt. Desandann – Nachfahren – weil die Familien aller SängerInnen ursprünglich aus Haiti stammen. Sie haben das Familien-Liederbuch bewahrt und in den 90er Jahren zu neuem Leben erweckt. Es sind nicht bloss die Lieder, sondern die energetisierende Art, wie der Chor diese vorträgt, welche anstecken und überzeugen.
Die in kubanischem Kreol vorgetragenen Lieder erzählen kleine Filme: Mal ist es die Geschichte eines Jungen, dem die ganze Kaffeeernte geraubt wird. Mal ist es ein Freiheitslied, denn zu wach ist noch die Erinnerung an das Leiden in der alten Heimat unter den Duvalier Diktatoren. Mal stammen die Lieder direkt aus der Voodoo-Tradition, dem noch älteren Erbe aus Afrika. Die Arrangements der Stimmen sind vielschichtig, manchmal rhythmisch verschoben und doch eng ineinander verwoben. Die Bässe übernehmen viel Groove-Arbeit, mal hat eine Frauen-, mal eine Männerstimme den Lead. Die restlichen Stimmen wogen dazwischen mal mit-, mal neben- und mal durcheinander.
Es ist vor allem die Energie, die die SängerInnen transportieren, welche einem direkt unter die Haut fährt oder ins Herz zündet.
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