Ob der CD-Titel wohl eine leise Anspielung auf jene Schmerzen ist, die eigentlich gar nicht zu spüren sein dürften und die doch ganz real sind? Auf jeden Fall: viel Herzschmerz.
[audio:2011/08/lazy-friends.mp3,2011/08/biese-bouwe.mp3,2011/08/jolies-filles.mp3|titles=Lazy Friends & Promises, Biese Bouwe, Jolies Filles] Lazy Friends & Promises, Biese Bouwe, Jolies Filles
Die Band hat sich in den letzten Jahren aus ihrem Berliner Biotop befreit und reist mit ihren Liedern auch an Orte, an denen wohl noch nie Deutsch gesungen wurde. Gut, vielleicht hat sich ja der eine oder andere Schäfer mal nach Neuseeland verirrt, aber sonst? Dem Publikum dürfte dies wohl ziemlich egal sein, denn es hört ja gleich darauf ein französisches, ein englisches und ein unverständliches Lied – Musik aus Europa eben.
Die Lieder der Berliner sind etwas ruhiger geworden, die Melancholie ist gewachsen. Hin und wieder taucht die tanzbein-beschwingte Balkanstimmung der früheren CDs auf. Die Kategorie Chanson und Lied hat zugelegt, ebenso die amerikanischen Einflüsse. An den Arrangements wurde viel Feintuning betrieben. Was sich lohnte, denn so zerfallen die Songs nicht in Tränen, Rauch und Seufzen. So aber ist es die ideale Begleitmusik für frühe Morgenstunden, wenn alle Gäste gegangen sind und ich mit meinem Schutzengel die Gläser wegräume, die kühle Nachtluft hereinlasse, und meiner Liebsten zusehe wie sie auf dem Sofa träumt.
Europäische Grossstadt-Lieder mit leisem Pathos und Berliner Melancholie … «alles ist Zwischenzeit».
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