22. Afro-Pfingsten – African Music & Women Voices

Eine enthusiastische Eröffnung, eine Brise aus Kairo, rockige Gitarrentöne aus Mali, Afropop aus Guinea, Disco-Stürmerin à la Jamaica, die Diva aus Bamako, Soul aus Berlin und soziales Songwriting made in Hamburg – etwas für alle?

Das Programm startete am Sonntag-Nachmittag bereits um 13.30 Uhr mit dem Familienprogramm, resp. dem Tanz-Theater Café au Lait. Ein akustisch, tänzerisch und theatralisches Märchen rund um den Baobab, von leuchtenden Kindergesichtern erzählt. Grandios.

Dann wehte eine Hauch Ägypten durch die Sulzerhalle. Hossam Ramzy und seine Truppe brachten klassische Lieder und Bauchtanz in die nachmittägliche Halle, für viele eine Erstbegegnung mit diesem Musik-Stil. Vieux Farka Touré wusste nicht genau, ob sein rockiges, gitarrenlastiges Set beim Publikum ankam. Und ich muss ihm recht geben – es war wohl am Familiennachmittag mit vielen spielenden Kindern in der Halle zu früh angesetzt. Beide Auftritte hätten eine andere Tageszeit und somit ein anderes Publikum verdient.

Engagierte Frauen

Den Frauen gehörte der Abend. Maciré Sylla und ihr Afropop aus Guinea hatten erst mal mächtig mit der Technik zu kämpfen. Je besser der Sound wurde, umso mehr stieg die Stimmung – toll hingekriegt. Dann eine stilistische Kehrtwende: Diana King aus Jamaika sang sich mit ihrer Truppe durch das (Disco)-Repertoire der letzten 30 Jahre, solide, aber gefällig.

Der grosse Star des Abends war die Stimme Aus Bamako: Oumou Sangaré. Die Diva führte vor allem die Songs der letzten CD «Seya» im Repertoire, wurde von einer kompakten Truppe unterstützt und brachte Afrika in die Halle zurück. Eindeutig der musikalische Höhepunkt des Abends. Auch wenn anschliessend Joy Denalane mit ihrer schon-fast-Big-Band deutschen Soul vom momentan Besten bot: Es war wohl eher was für ihre Fans. Mir war’s zu unverbindlich, und zu undifferenziert.

Unity

Einen positiven Schlusspunkt setzte dann Nneka aus Hamburg, resp. Nigeria. Mit ihrem Mix aus Rap (Lauryn Hill lässt grüssen), Blu Funk (Keziah Jones lässt grüssen) und sozialem Songwriting (Tracy Chapman lässt grüssen) setzte sie einen würdigen Schlusspunkt für diese Festival. Sie war die einzige, die auf den kalendarischen Termin, also Pfingsten, auch in einer Ansage ausführlich einging. Die Botschaft von Pfingsten – «und sie wurden alle mit Heiligem Geist erfüllt» – übersetzte Nneka so: Unity – und das bitte möglichst sofort!

One thought on “22. Afro-Pfingsten – African Music & Women Voices

  1. Ne schöne Bescherung ! die Entdeckung des Videos von Juldeh Camara & Justin Adams. merci; schade nur kann man hier das video nicht expanden.
    did video really kill the radio star ?

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