Keine Musikproduktion aus Madagaskar hatte es bis 1991 geschafft, in den USA veröffentlicht zu werden. Mit dieser Compilation entdeckten nicht nur die Amerikaner ein neues, musikalisches Universum.
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Es gibt wenig Länder auf auf der Erde, die so vielfältig an musikalischen Stilen und Harmonien sind, wie Madagaskar. Hier mischten sich polynesische, afrikanische, europäische und einheimische Einflüsse in ganz unterschiedlichen Mengenverhältnissen. Weil die Insel sehr zerklüftet ist, Reisen beschwerlich wenn nicht unmöglich waren, und Strassen lange fast gar nicht existierten, vermischten sich die Musikformen bis in die letzten Jahrzehnte des letzten Jahrhunderts kaum. Je nach Region standen unterschiedliche Instrumente im Vordergrund: Valiha, Trommeln, Flöten, oder einfach der mehrstimmige Gesang.
Die beiden Gitarristen David Lindley und Henry Kaiser machten sich im Auftrag des Labels Shanachie anfangs der 90ziger Jahre auf, den musikalischen Reichtum zu entdecken. Nach 14 Tagen hatten sie genügend Material aufgenommen, um 5 CDs zu füllen. Es sind Aufnahmen einzelner Künstler oder ganzer Bands, mal spielten die Gitarristen mit, mal brachten sie Songs mit und liessen diese neu interpretieren. So hörten wir zum ersten Mal die Musik von Mahaleo, D’Gary oder Rossy. Die madegassische Version von Shoukichi Kinas «Subete no hito no kokoro ni hana o» heisst bei Tarika Sammy nur noch «Hana», und ist die süsseste und schmelzendste Version, die ich von diesem Klassiker aus Okinawa kenne.
«World out of Time» präsentierte für viele im Norden zum ersten Mal eine Insel voller Musik. Noch heute sind diese Aufnahmen voller Charme und Harmonie.
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