Dies ist eine leise Produktion, doch das versteht sich von selbst, denn eine Kora, eine Stimme und eine Trompete zusammen, das tönt nach Kammermusik. Die Kraft liegt im musikalischen Dialog.
Kennen gelernt haben sich die Musiker auf der Bühne, als sie ein Konzert für Youssou N’Dour eröffneten. Goetze war damals in Senegal für ein Filmprojekt unterwegs. Er beschäftigte sich mit den westafrikanischen Griots. Der Film heisst denn auch so: Griot. Die wachsende Freundschaft wurde 2009 auf der CD «Sira» erstmals festgehalten. Seither hat das ungewöhnliche Duo manches Konzert gegeben, hat den musikalischen Dialog verfeinert.
Noch immer basiert ein rechter Teil der Musik auf der gemeinsamen Improvisation. Cissoko bringt seine Geschichten, sein ruhiges, perlendes und dichtes Koraspiel mit, Goetze setzt mit seiner gedämpften Trompete die Kontrapunkte. Sein Spiel ist wie das eines nachdenklichen Gesprächpartners: hier ein Einwurf, da eine Ergänzung oder ein Nachdenken. Und zuweilen finden sich die beiden in einer gemeinsamen Melodie. Das tönt jetzt vielleicht etwas banal, ist es aber überhaupt nicht. Im Gegenteil, die Musik ist sehr reichhaltig. Die Unaufgeregtheit des Albums hat eine innere Spannung die einen mitnimmt, die gerade in der Ruhe viel Wärme ausstrahlt.
Es ist selten, dass man als Zuhörer in einen musikalischen Dialog mit einbezogen wird – hier findet genau das statt.
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