Ablaye Cissoko und Volker Goetze – Sira

cissoko-goetze-siraEine ruhige Grenzwanderung zwischen Kontinenten und Stilen, viel Raum und Gelassenheit. Dieses Album findet immer wieder seinen Weg zurück in den CD-Player.

In Saint-Louis, Senegal, ist Ablaye Cissoko zuhause. Dort traf er 2001 den Trompeter Volker Goetze. Was als Vorkonzert für einen Auftritt von Youssou N’Dour begann,  setzte sich über die Jahre fort, wurde zu einer Freundschaft, einem Film, einem kulturellen und sozialen Engagement und fand einen ersten Gipfel in dieser gemeinsamen Produktion. Respekt ist die Grundlage der Zusammenarbeit, musikalisches Aufeinander-Zugehen der Bauplan dieser ruhigen Töne. Wobei die Trompete der Kora in vielen Arrangements  den Vortritt lässt.

Die zehn Songs auf «Sira» sind ruhig, die Interpreten lassen sich viel Raum. Cissoko erzählt traditionelle Geschichten und bringt Eigenkompositionen. Goetze hört gut zu, und legt seine Trompetentöne um die Koramelodien herum. Er verliert in seinen Improvisationen nie den Kontakt mit der Melodie, bewegt sich aber gerne auch in harmonisch jazzigeren Gefilden – das ergibt die Spannung, den Reiz dieser Aufnahmen. Das Zusammenspiel ist zuweilen so intim, dass weitere Instrumente nur gestört hätten; es fehlt auch nichts.

Es ist nicht Lounge-Musik, es ist nicht Fusion, sondern die Begegnung zweier Musiktraditionen. Es sind zwei Klangräume die sich überschneiden – und wunderbar harmonieren.

  • Lountang [audio:2009/04/lountang.mp3]
  • Bouba [audio:2009/04/bouba.mp3]
  • Sakhadougou [audio:2009/04/sakhadougou.mp3]

Rating: ★★★★☆ 

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