Adrian Quesada wurde vor rund zwanzig Jahre verführt – als er die Welt der psychedelischen Boleros der 60er / 70er Jahre entdeckte. Dies ist eine Hommage.
Adrian Quesada ist eine bekannte Grösse im der TexMex Welt rund um Austin herum. Er holte sich mit Grupo Fantasma 2011 einen Grammy, und war in den letzten drei Jahren mit seiner aktuellen Truppe Black Pumas immer unter den Nominierten. Nun hat er unter eigenem Namen eine Hommage an eine Musikära produziert, die vor rund 50 Jahren in der Grenzregion von Mexiko und den USA gross angesagt war: Balladen mit süsslichen, gerne auch pathetischen Melodien, Herzschmerz und leicht waberndem, schmeichelndem Sound. Die Helden jener Zeit hiessen (oder heissen immer noch) Las Pasteles Verdes oder Los Angeles Negros.
Zum Glück besitzt Quesada ein gut gefülltes Adressbuch, denn ohne Hilfe von Sängerinnen und Sängern wie Gaby Moreno, Natalia Clavier oder Gabriel Garzón-Montano hätten seine Songs nicht den nötigen Schmelz erhalten. Allen voran sei iLe genannt, die ihm aus ihrem Bekanntenkreis weitere Namen nannte. Zwölf Songs mit elf verschiedenen Stimmen, und eine Instrumental-Nummer mit der Gitarre von Marc Ribot. All dies war nur möglich, weil die Pandemie alle anderen Tour- und Projekt-Terminpläne vernichteten. Oder wie es Quesada gegenüber Radio NPR erzählte:
And so I’ve been wanting to do it forever, but work and family life just always kept me from having the time. Like I said, this is the first year where my entire calendar cleared – and everybody else’s.
Ein schelmisch schmunzelnder Adrian Quesada hat eine Hommage an eine Ära verfasst, was einer klingenden Zeitreise gleichkommt.
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