Der Gypsy-Gitarrist aus Toronto wildert im Rockabilly-Revier. Spannend wird es, wenn ihm dabei jemand durch die Harmonien und Skalen folgt.
In seiner Heimat Kanada hat sich der Gitarrist Adrian Raso seit 2005 einen Namen gemacht. Am Anfang noch zwischen lauten Stromgitarren und akustischem Fingerpicking unterwegs fand er später seine musikalische Heimat im Gypsy-Swing der Reinhardtschen Tradition. Wobei er sich noch immer gerne in fremden Gebieten verliert. Diesmal hat er es auf die twangy Gitarrentöne zwischen Rockabilly und Spaghetti-Western abgesehen.
In Begleitung von Mariachi-Trompeten trifft er auf «Tres Pistoleros», er lässt offen, ob er «One Last Time» über eine staubige Landstrasse tuckert, oder sich nochmals an den Pokertisch setzt. Er tanzt einen furiosen Swing mit seinem Beelzebaby, und holt etwas später Emilja zu einem letzten Walzer. Am besten ist Adrian Raso immer dann, wenn er von einem anderen Soloinstrument oder einer Stimme gefordert wird. Hier spielen die Geige von Christian van Hemert oder die Gastsängerinnen Tamara Marshall und Christine Zufferey die mittanzenden Rollen.
Pfeilschnelle Läufe, mal auf krachenden, verhallten Strominstrumenten, dann wieder in Manouche-Arrangements – ein Gitarrenalbum mit Bohème-Verlorenheit, Whiskey-Schwaden und Wüstenstaub.
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