Damon Albarn und Afrika, das ist eine alte Freundschaft. Unter dem Namen «Africa Express» holt er nicht nur afrikanische Musiker auf die Bühnen Europas. Er ging mit Produzenten-Kollegen auch nach Bamako und traf dort junge Musiker/innen.
Das «Maison des Jeunes» ist ein Jugendclub in Bamako, ganz in der Nähe des Niger. Dort richteten sich Damon Albarn und seine (Produzenten-)Kollegen für eine einwöchige Aufnahmesession ein. Mit dabei waren Brian Eno, Ghostpoet, Two Inch Punch oder Nick Zinner. Sie trafen im Maison die musizierende Jugend Malis. Blueser, Rapper, Trommler, Sängerinnen – über 50 Musiker füllten im Herbst 2013 die Tonspuren und Harddiscs. Diese reisten zurück nach England und dort wurden währen des letzten Jahres bearbeitet. Es resultierte ein bunter Song-Strauss:
Der Opener ist gleich ein Ohrwurm: Adama Koita begleitet von Kalebasse und Ngoni, verziert mit einer unaufdringlichen Prise Electronica – Fantainfalla Toyi Bolo. Die junge Band Songhoy Blues zeigte, dass der Blues des grossen Vorbilds Ali Farka Touré lebt, und unter Strom steht. Die Nichte von Bassekou, Kankou Kouyaté gab ihr Studiodebut, Die Bühnenband des verstorbenen Lobi Traoré spielte einen Song aus dem alten Repertoire neu ein. Gospel traf auf Wassoulou, Talking-Drum auf Sequenzerbeats.
Nicht alle Songs werden überdauern – dennoch ist dieser Sampler mehr als nur ein musikalisches Statement aus einem sozial und politisch unsicheren Land. Es zeigt deutlich, dass Musik eine der wichtigsten Ressourcen Malis ist.
Zur Situation der Bevölkerung im Norden Malis und der Musik im Speziellen hat der Guardian anfangs März 2015 eine Doku ins Netz gestellt.
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