Das panafrikanische Salsaprojekt von Africando zeigt sich hier von seiner vielfältigsten Seite. Hier werden gleich mehrere Welten unverkrampft miteinander verknüpft.
Salsa aus New York und die ganze Palette der kubanische Musikstile waren in den 40ziger und 50ziger Jahren in Westafrika der absolute Renner. Spanisch singende Coverbands gab’s überall. 1990 schufen der in Paris wirkende Produzent Ibrahim Sylla und der in New York lebende Arrangeur Boncana Maiga eine wahrlich globale Band: Top-Musiker aus Senegal – sie kamen alle aus führenden Bands des Landes – und Studiocracks aus dem Umfeld des führenden Salsa-Labels Fania in New York sollten klassische Salsa-Hits in der Umgangssprache Senegals, Wolof, einspielen. Die Band feierte sofort Erfolge. Und begann eigene Songs zu schreiben.
Mit dem 2000er Album «Betece» (in englischen Sprachraum unter dem Namen «Mandali» veröffentlicht) lancierte die Band, die sich mittlerweile Africando All Stars nannte, ein wahres Feuerwerk. Gastsänger wie Salif Keita, Thione Seck oder Sekouba Bambino glänzten in ihren Interpretationen. Natürlich haben auch die „hauseigenen“ Sänger ihren Auftritt. Und so kommt es, dass jede Nummer einen anderen Leadsänger hat! Das Album brachte der Band den weltweiten Durchbruch. Die Nachfolge-Alben «Martina» (2003) und «Ketukuba» (2006) versuchten an den Erfolg anzuknüpfen, doch das wollte in dieser Grössenordnung nicht mehr gelingen – zu stark glänzte «Betece».
Auch nach über zwanzig Jahren strahlt dieses Album. Es tönt so ausgeschlafen, als sei es eben erst aufgestanden, so frisch, als sei es erst gestern eingespielt worden.
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