Afro-Pfingsten 2013 – die Reggae Night

Junior Tshaka, Meta & The Cornerstones, Rocky Dawuni, Groundation und Alpha Blondy – das Line-up des Reggaeabends in Winterthur  setzte auf Vertraute plus einige Entdeckungen. Für die Schweiz ist Junior Tshaka keine Neuentdeckung mehr. Der Auftritt des Neuenburgers machte denn auch deutlich, warum er in der  Reggaeszene des frankophonen Europas einen guten Namen hat.

 

Wer sich nach neuen Melodien à la Übervater Marley sehnt war mit Meta & The Cornerstones gut bedient. Für mich die Entdeckung des Abends. Im Kern Roots-Reggae, in den Melodien ein Hauch Afrika, und unterstützt von einer sehr soliden Band angeführt von einem exzellenten Gitarristen liess Meta nichts anbrennen – das Publikum schloss ihn und seine Truppe auch sofort ins Herz.

Den Schwung konnte Rocky Dawuni leider nicht mitnehmen. Auch hier grundsolides Handwerk bei der Band, aber zu wenig Überraschung, etwas zu viel Süsse und etwas zu stark auf Erfolg gezielt – dieser Funke blieb in der Zündschnur stecken.

Groundation: die Kalifornier konnten in Winterthur auf ihre Fans zählen. Die hohe Falsett-Stimme von Harrison Stafford wurde von einer sehr gut ausbalancierten Band bis in die hintersten Ecken der Konzerthalle getragen. Einige Reggae-Fans monierten zwar, dass zu viel Jazz in den Songs drin war. Aber die Grooves stimmten, und nur manchmal überbordete die Spielfreude etwas. Dann wirkten die Arrangements der Songs etwas verwaschen – Grund genug, sich die Feinarbeit ab CD zuhause wieder mal etwas genauer anzuhören.

Ob es gut war, den Headliner des letzten Afro-Pfingsten-Reggae-Abends auch zum diesjährigen Headliner zu machen? Auf jeden Fall begannen sich die Publikumareihen in der Halle bereits während des Konzertes von Alpha Blondy zu lichten. Da hätte es nicht nur Routine, sondern eben auch Feuer gebraucht, aber das schien Alpha und seiner Band an diesem Abend zu fehlen.

Das Festival dauert noch bis Pfingstsonntag, 19.Mai 2013.

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