AfroCubism – AfroCubism

AfroCubism ist jene Platte, die schon vor 14 Jahren hätte entstehen sollen. Aber sie wäre garantiert nicht so heraus gekommen, wäre sie damals eingespielt worden.

Die Geschichte ist bekannt: Weil die Musiker aus Mali in Paris nicht weiter nach Havanna reisen konnten, machten Produzent Nick Gold und Gitarrist Ry Cooder 1996 eben aus der Not heraus die CD «Buena Vista Social Club». Der Rest ist Geschichte. Aber Nick Gold vergass seine Ur-Idee nie: Die besten Musiker Malis und Kubas miteinander musizieren zu lassen. Dass nun eine verjüngte Garde von Musikern diese Idee umsetzt, schadet der Produktion in keiner Weise. Die Aushängeschilder auf kubanischer Seite: Eliades Ochoa und sein Bassist José Angel Martinez. Bei den Maliern sind es Kasse Mady Diabaté, Toumani Diabaté, Bassekou Kouyaté und Djelimady Tounkara.

Eigenkompositionen und Nummern aus den Liederbüchern beider Länder wechseln sich ab, die Stimmung ist locker. Man spürt noch, dass die Song-Arrangements aus Jamsessions entstanden sind. Es spricht für die Musiker, dass sie sich nicht von irgendwelchen Verpflichtungen von «wir müssen jetzt eine legendäre Idee umsetzen» unter Druck setzen liessen. Da wird ganz einfach musiziert. Balafon, Gitarren, Ngoni und Kora ergänzen sich auf’s Klangvollste, die Sänger sind gut bei Stimme und es tönt aus allen Aufnahmen: Hier sind Chefs am Werk.

Es ist nicht die Platte, welche die Musik revolutionieren wird. Aber der Beweis, dass die Idee von Nick Gold gut war. Man kann sie ruhig auch in 14 Jahren nochmals umsetzen, sie wird wohl auch dann nochmals funktionieren.

Rating: ★★★★☆ 

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