Eine Zentralfigur des Maloya auf La Réunion war (und ist) Alain Petérs: Poet, Bassist, Chansonnier. Er schrieb Songs mit Langzeitwirkung, nur war sein Leben viel zu kurz.
Als Alain Péters 1995 gerade mal 43 Jahre alt in den Strassen von Saint-Paul zusammenbrach verlor der Maloya eine Leuchtfigur. Der Chansonnier, Bassist und Komponist Péters war am Leben zerbrochen. Er war ein begnadeter Musiker und ein schwerer Alkoholiker. Fragte man ihn nach seinem Kompositions-Stil antwortete er gerne: direkt vom Herzen in die Finger.
Petérs kam vom Rock und Jazz, aber er fand im Maloya und in der kreolischen Sprache seine kreative Heimat. Er machte keinen urig-traditionellen, rein perkussiven Maloya, sondern setzte Gitarre, Bass, aber auch Gimbri und Ngoni zur Begleitung seiner Melodien ein. Es schöpfte nicht aus den rituellen Gesängen der schwarzen Bevölkerung sondern aus Chanson und Poesie. Und doch hat er diesem einst verbotenen Musikstil der schwarzen Sklaven seinen unverkennbaren, weil überaus ehrlichen Ausdruck verliehen.
Vavanguèr, dieses Re-issue der posthum erschienenen CD Paraboler mit zwei unveröffentlichten Songs und einer DVD mit Interviews und Konzertausschnitten ist eine Fundgrube für Musikliebhaber, die nicht nur mit den Ohren, sondern auch mit dem Herzen hören.
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Isolde Gorsboth meint
Für mich einfach das Großartigste, was es an Musik gibt.
Jemand singt, murmelt, klopft, zupft und es ist wunderschön!
Es kommt mindestens soviel rüber, wie bei Bands, deren
Namen man gar nicht nennen möchte.
Bei denen der Bühnenboden unter dem Equipment ächzt und
unter der Springerei der Akteure zusammenzubrechen droht.
Ach, Alain, wo bist Du jetzt?!.