Die Skandinavier sind generell Meister der Sound-Alchemie. Für diese Finnen von Alamaailman Vasarat liegen die Melodien zwischen tiefer Melancholie und Veitstanz mit Punkattitude.
Mit zwei Celli (inkl. diverse Effektgeräte), zwei Bläsern – die auch auf exotischen Instrumenten wie Piccolo Posaune oder Kontrabass Klarinett unterwegs – einem Tastenmann und einem Schlagzeug muss man sich auch einiges einfallen lassen. Kommt noch dazu, dass sich die Band entschlossen hat, ausschliesslich Instrumental-Nummern zu spielen. Kritiker versuchen den Sound mit Ethno-Jazz-Klezmer-Metal-Punk-Tango zu umschreiben. Mir genügt es wenn ich weiss, dass der Bandname übersetzt «Hämmer der Unterwelt» heisst.
Das Gebräu ist denn auch dementsprechend: Balkan trifft auf Heavy Metal, und in rasendem Tempo jagend sich die Melodien durch haarsträubenden Tempi, inkl. Taktwechsel mi Überschlag. Mal kommt die Truppe daher wie eine Dampfwalze, mal knallen die Celli jede E-Gitarre an die Wand. Dann wieder tönt es leidend und schmelzend, als ob gleich die Herzen aller Musikanten brechen müssten. Doch diese ruhigen Passagen, theatralisch inszeniert, sind nur das Atemholen für den nächsten Energieausbruch.
Man kann es drehen und nennen wie man will – Chaos mit Organisation, Zorn mit schallendem Gelächter – ein Unikat ist diese Truppe auf jeden Fall. Drum: Spass haben oder sich abwenden, dazwischen gibt’s (fast) nichts.
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