Drei Frauen hüllen sich in den Mantel «Alice» und machen Impro-Songs, hangeln sich von Plattituden ins Surreale, und brechen in Gelächter aus.
Die 23 Songs – alle im Schnitt zwischen 30 Sekunden und 2 Minuten lang – von Alice sind Bruchstücke, Skizzen, Gedankengänge, Farbtupfer, Wortspiele. Drei Stimmen, knapp eingehüllt in brachial-spröde Keyboard-Klänge. Sounds, die man erhält, wenn man einfach auf den Voreinstellungen eines nicht sehr kostspieligen Keyboards herum knöpfelt, und sich dann für einen Sound entscheidet. Hinter dem Projekt stehen Lisa und Yvonne Harder und Sarah André aus Genf.
Viele Songs wachsen mit einem Gedanken, einer Beobachtung, und verdrehen sich bald ins Surreale. Beispiel aus dem Song «Bébé» (etwas rudimentär übersetzt):
Schütte das Kind nicht mit dem Bade aus!
Doch was, wenn sich das Kind im Wasser aufgelöst hat?
Viel Glück beim Versuch, die Welt zu retten!
Viel Glück, Gut und Böse auseinander zu halten!
Der Titelsong beginnt mit:
Ich dachte, es sei ein wunderschöner Vogel,
aber es war nur ein Stück Plastik.
Oder «Du Fil à recoudre» beginnt mit einer abgedroschenen Werbe-Schlagzeile
Es gibt kein gutes oder schlechtes Wetter, nur unpassende Kleidung.
Es gibt keine passende oder unpassende Kleidung, nur schlechte Augenblicke.
Es gibt keine guten oder schlechten Augenblicke, nur schlechte Freundschaften
Es gibt keine guten oder schlechten Freundschaften, nur schlechte Pläne
….
Es gibt kein schlechtes oder gutes Leben, nur schlechtes Wetter.
Und dazu orgelt ein Casio-Gerät o.ä. Französisches in Dada-Stimmung, oder Wortspielereien mit Kling-Klang. Erfrischend unbeschwert, und ziemlich keck. Pourquoi pas?
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