Alma spielen ihr sehr breit gefächertes Repertoire zwischen Volksmusik, moderner Klassik und forschender Klangreise selbstsicher und mit Charme und Schalk.
Vier Damen, ein Herr, und eine freundschaftliche Beziehung zu Jodler und Walzer. Wobei: als Österreicherinnen ist die Nähe zu beiden Musikgenres ja schon fast in den Genen verdrahtet. «Oeo» ist die dritte Produktion in der siebenjährigen Bandgeschichte, oder müsste man da eher von Steil-Karriere sprechen? Denn an Erfolg und Auszeichnungen mangelt es der Formation ganz und gar nicht.
Im ganzen Alpenraum ist in den letzten Jahren eine hörbare Veränderung im Umgang mit der Volksmusik festzustellen. Die nationale, konservative Bodenhaftung wird der Musik entzogen, sie bekommt Flügel und darf andere Formen und Harmonien als die tradierten Korsett-Formate annehmen. Die Fünf von Alma zieht es immer wieder in die Spannungsbögen und aufgelösten Harmonien der modernen Klassik. Oder fallen von dort wieder in die Tradition zurück.
Etwas gewöhnungsbedürftig sind die Strukturen innerhalb einiger Songs. Sie kommen wie kleine Suiten daher, zerfallen in kleine, ganz unterschiedlich glitzernde Puzzlesteine, die zusammen dann doch wieder ein gemeinsames Bild ergeben. Die meisten Stücke sind Instrumentalnummern, da sticht dann eine Adaption des süditalienischen Liedes «Questa Mattina» sehr heraus.
Die Produktion eignet sich ganz besonders für jene Ohren, die sich bei zu viel halsstarriger Tradition kräuseln oder bei zu freien Harmonien nach Bodenhaftung rufen.
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