Die Kologo ist ein zweiseitiges Instrument. Für Stevo Atambire von den Alostmen kann das auch mal ein Besenstil mit einer recyclierten Öl-Blechdose sein.
Stevo kommt aus Tanga, im Nordosten von Ghana, nahe der Grenze zu Burkina Faso. Doch er fand sein Glück in der Hauptstadt Accra, wo er seine beiden Schwestern besuchte. Dort traf er Wanlov the Kubolor von den Fok’n Bois. Aus einem Gespräch wurde eine Jam-Session und aus dem Treffen mit der Zeit auch eine Band: Alostmen, die Verlorenen, die Strassenmusikanten. Die Musik ist schnell, rhythmisch und animierend.
Stevo spielt sein Instrument scharf, hat einen harten Anschlag, die Sounds sind gerne elektronisch verzerrt. In seiner Band wird er von viel Perkussion begleitet, Talking Drum, tiefen Trommeln und einer Goye, einer einseitigen Geige. Wo immer Stevo und seine Truppe hinreisen, ist das Aufnahmegerät dabei. So spielt ein Russe einen Jazzbass, aufgenommen an einem Nyege Nyege Festival in Uganda. Eine Posaune stammt aus Budapest, ein kurzes Geigen-Intermezzo stammt aus Deutschland, Mikrofon-Gäste aus dem weiteren Musiker-Umfeld kommen auf rund der Hälfte der Songs zum Einsatz.
Und über was singen sie? Stevo definiert es ganz generell:
I try to bring development, peace and unity to the community. I want to help people to grow with a good brain. So, the lyrics are never around tits and ass and violence. People don’t want music that will bring destruction in the community, encouraging prostitution, drugs and alcohol. They want music to give them hope to achieve.
Und deshalb singt er lieber darüber, wie man eine bessere Welt aufbauen kann. Alostmen bieten
einen ungeschliffenen und herzlichen Zugang zur ungekünstelten (Strassen)-Musik Ghanas.
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