Als Manu Chao nach Bamako kam und sich mit Amadou & Mariam zusammen tat entstand ein ungemein popiges Album. Einige Songs konnten dem Zahn der Zeit trotzen und grooven noch heute.
Pop, Mali-Pop war schon immer die musikalische Zielrichtung von Amadou und Mariam. Der Gitarrist und die Sängerin hatten sich in der Blindenschule von Bamako kennen gelernt, um dort u.a. bei Idrissa Soumaoro die Tricks der Pop-Musik zu lernen. Gleichzeitig hatte in Europa Manu Chao seinen ureigenen Mestizo-Sound geschaffen: groovendes upbeat-Tempo, eingängige Melodiephrasen und Mitsing-Refrains. Als sich die beiden Welten 2004 trafen funkte es mächtig.
Einige Songs haben es nicht über die Jahre geschafft. Aber einige Klassiker haben sich heraus geschält: Amadous lakonisches Lied über das Leben («La Réalité»), eine Aneinanderreihung von Höhen und Tiefen, und das Fazit: Lasst uns tanzen! Reiseerlebnisse der Drei («Sénégal Fast-Food»): Es ist Mitternacht in Tokyo, fünf Uhr in Mali, wie spät ist es im Paradies? Und immer wieder besingen Amadou & Mariam die Liebe, ihre Liebe. Manu spielt mit Sounds und Grooves, und findet eine gute Balance zwischen Einmischung und Zurückhaltung. So entstand ein lustiges, positives Album, das die beiden Malier endgültig zu Weltstars machte.
Ein schönes Beispiel, wie die Nord-Süd-Zusammenarbeit von MusikerInnen positiv ausfallen kann, dank gegenseitigem Respekt, Experimentierfreude und Spass.
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