Dieses Album ist eine Pulverisierung von Stilgrenzen und ein Fest: Amadou & Mariam sind mit ihren Songs zu Freunden nach Amerika und Europa gefahren. Entstanden ist ein fröhliches Partyalbum.
Liest man nur die grossen Namen auf der Gästeliste kommt man ins grübeln: Santigold, TV On The Radio, Scissor Sisters, Abdallah Oumbadougou, Amp Fiddler, Bertrand Cantat – was haben diese Rocker und Funker aus der independent Szene mit dem Ehepaar aus Mali zu tun? Die Auflösung ist einfach: Viele dieser Freundschaften sind entstanden, weil Amadou & Mariam mit ihnen irgendwann auf einer der Konzertbühnen der Welt standen. Für die beiden Malier war klar: Auf dem nächsten Album spielen alle diese Freunde mit.
Das Album selbst erlebte eine spezielle Entstehungsgeschichte:
«Die Idee war, ein Doppelalbum rauszubringen. Auf der einen Scheibe die traditionellen, auf der anderen die modernen Versionen der Songs»
Amadou Bagayogo im Interview von Stefan Franzen bei Jazzthing/Blue rhythm
Für die Bamako-Versionen der Songs waren Freunde wie Bassekou Kouyaté, Idrissa Soumaoro und Toumani Diabaté eingeladen. Doch dann wuchsen die Aufnahmen zusammen. Das Album präsentiert sich nun als ein globales Popalbum mit vielen unterschiedlichen Grooves und Rhythmen. Amadou legt die Gitarrenlicks, die Gäste klinken sich ein, los geht’s, ohne aber in die Falle des „kleinsten gemeinsamen Nenners“ zu verfallen. Nein: Amadou & Mariam haben die Sache im Griff, obwohl es rundherum manchmal absolut unafrikanisch rockt und rollt.
Ich kann mir gut vorstellen, dass bei der Arbeit in den Studios viel gelacht wurde, denn das Album strahlt eine Lockerheit aus, die vergessen macht, wie viele Spuren und Ideen hier zusammen gemischt wurden.
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