Amadou & Mariam waren das wohl verliebteste Musikerpaar Malis. Jetzt, rund ein halbes Jahr nach dem Tod von Amadou Bagayoko, erscheint ihr letztes gemeinsames Album.
Mit «Mali has lost an icon» wird Salif Keïta zitiert, als er anfangs April 2025 vom Tod von Amadou Bagayoko erfuhr. Alle, von Damon Albarn über Manu Chao bis Angélique Kidjo, sprachen vom herben Verlust für die Musik Malis, auch einem Verlust an Freundschaft. Die beiden blinden Musikstars hatten noch vor dem Tod des Sängers und Gitarristen eine neue Produktion eingespielt – man meint herauszuhören, dass es die letzten gemeinsamen Aufnahmen von Amadou & Mariam sein würden.
Keine Produktion von Amadou & Mariam – und es gibt unübersichtlich viele CDs, LPs und Kassetten der beiden – auf denen nicht mindestens ein Liebeslied zu finden ist. Sehr oft sind es gegenseitige Liebesschwüre: «Je pense à toi», «Chérie», «Oh Amadou», «Compagnon de la Vie», und jetzt eben «L’Amour à la folie». Was die beiden musikalisch von anderen Musikern aus Mali schon immer unterschied war ihr Klang: Blues-Rock, R’n’B der 70er Jahre war ihr Fundament. Musik zum tanzen.
Auch diese posthume Veröffentlichung lebt von den Gitarren-Riffs von Amadou. Die typischen Call & Response Gesängen der beiden sind auch da, obschon Mariam jetzt hörbar mehr im Vordergrund ist als auf vergangenen Produktionen. Die Botschaft der beiden ist aber nach wie vor dieselbe: Schaut zueinander, achtet das Leben, pflegt den Frieden, die Gastfreundschaft, die Liebe. Und das mit einer Ehrlichkeit vorgetragen, die spürbar ist.
Mariam will diese Produktion auch in den kommenden Monaten u.a. in Europa live vorstellen. Mit wem, jetzt wo Amadou nicht mehr an ihrer Seite ist, wird man sehen.
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