Mit der dritten Produktion setzt die Sängerin aus Sarajewo ihre Lieder in ein jazziges Umfeld. Sie hat in Bojan Zulfikarpašić einen sehr aufmerksamen Arrangeur gefunden.
Sevdah, die melancholischen, sehsüchtigen Melodien aus dem Balkan sind das Liederbuch der Amira Medunjanin. Mit jeder Produktion verleiht sie den traditionellen Melodien aus Serbien, Bosnien, dem Kosovo oder der Republik Mazedonien ein neues musikalisches Kleid. Auf ihrem Erstling «Amira» begleiteten sie die Musiker der Mostar Sevdah Reunion. Der Zweitling «Zumra» führte sie auf klangexperimentelle Wege mit der Akkordeonistin Merima Ključo. Für die aktuelle Produktion wählte sie ein Jazztrio mit Gästen.
Für Arrangeur und Pianist Bojan Z gehörten die Melodien der Balkanregion zur Grundnahrung, Hausmusik wurde gross geschrieben. Später dann Klassik und Jazz, und jetzt wieder die „alten“ Melodien, aber eben in welt-jazzigen Arrangements. Amira und Bojan greifen nicht in die Melodien ein, verändern die Zwischenspiele, die Umrahmungen. In den Piano-Soli dürfen die Strukturen aufbrechen. Bass, Perkussion und Piano finden immer wieder rechtzeitig zusammen, um die Sängerin in die nächste Strophe zu begleiten. Und Amira glänzt dort am besten, wo sie ihre Stimme nicht forciert, keine übertriebene Gefühlsdichte in die Melodien hineinlegt, nur einfach singt.
Die Interpretationen von Amira und Bojan befreien diese Lieder von jeglichem geografischen oder historischen Ballast und machen daraus Melodien, die nur sich selber genügen – und das schaffen sie wunderbar.
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