Die Sevdah Sängerin Amira Medunjanin zeigt auf ihrem aktuellen Album, wie Intensität funktioniert: Je sparsamer die Begleitung umso intensiver die Melodie.
Mit diesem Ansatz liegt jedoch die Hauptverantwortung auf der Sängerin. Amira Medunjanin hat in den letzten fünf Produktionen jedoch eine Selbstsicherheit in der Aussage und eine Beherrschung der Stimme erlangt, dass ihr das kaum Kummer bereitet. Dass sie ein englischer Kollege allerdings als Billie Holiday bezeichnet hat dürfte eher zu Missverstädnnissen führen.
Klar kommt Arrangeur und Begleiter Bojan Z aus dem Jazz, aber die Melodien bleiben der Tradition verpflichtet. Wenn Jazz mit Ausdrucksstärke gleich gesetzt wird, könnte der Vergleich halbwegs funktionieren. Medunjanin setzt in dieser Produktion vermehrt auf die Gitarre als Klanggeber. Piano, Bass und Perkussion halten sich im Hintergrund. Wenn Bojan Z in die Tasten greift, dann sind selbst die jazzigen Harmonien ganz in den Dienst der Melodie gesetzt. Am deutlichsten hörbar im Titelstück.
«Damar» ist eine Produktion für aufmerksame Ohren die Zeit zum zuhören haben. Sonst schmollen die Melodien und ziehen sich zurück.
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