Die Klezmer-Groover aus den Niederlanden haben ihren Sound von einem Sequenzer-Akrobaten aufbohren lassen und haben mal ganz ungeniert fremde Stile heimgesucht.
Man kann einwenden, der Produzent sei ja nicht die Band. Hier aber muss man sagen: Wenn Jori Collignon die Finger auf die Regler legt, dann kommt schon ein Sound zustande, den die Band alleine so nicht gefunden hätte. Schliesslich ist der Mann auch ein Teil der Electro/Global-Truppe Skip&Die. Dazu kommt noch eine sehr ausgewachsene Gästeliste: Lilian Vieira (Zuco 103), Cata Pirata (Skip&Die), Kyteman (Kyteman Orchestra) oder Yuriy Gurzhy (RotFront). Und das sind nur die unter „feat.“ Aufgeführten – im Studio waren noch über zwanzig andere, inkl. eine starke türkische Delegation.
Es ist denn auch Aufbruchstimmung angesagt. Klezmer/Balkantöne liefern nach wie vor die Grundausstattung der Songs, doch man wildert in verschiedenen Musikgattungen: überdrehte Vaudeville, Bhangra, Dancefloor, Magreb oder Krach-Rock. Auch wenn nicht jede Stil-Einverleibung ohne Bauchschmerzen erfolgt wird am Schluss eines klar: diese Truppe ist handwerklich so in sich ruhend, dass sie sich mit allen Wassern waschen kann, ohne das persönliche Profil zu verwässern.
Die Amsterdam Klezmer Band geht auf abenteuerliche Abwege, aber immer noch in den persönlichen, sehr erfolgreich eingelaufenen Schuhen!
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