Ana Moura hat ihr Herz dem Fado geschenkt, aber auch immer Lieder und Melodien von ausserhalb der Tradition interpretiert. Auf «Casa Guilhermina» mehr denn je.
Es hat sich einiges verändert im Leben der gefeierten Fado-Sängerin Ana Moura. Schon als «klassische» Fadista hat sie sich die Freiheit genommen, auch Lieder aus der Jazz- und Pop-Welt zu interpretieren. So z.B. Lilac Wine, bekannt durch Versionen von Nina Simone auf «Moura», oder «A Case of You» von Joni Mitchell, und Prince schenkte ihr «Dream of Fire» für die Produktion «Desfado». Auf der aktuellen Produktion forscht sie in der eigenen Familiengeschichte. Anas Mutter stammt aus Angola, und die angolanische Musik war oft zu hören im Haus der Eltern und der Grosseltern – die «Casa Guilhermina» war das Haus ihrer Grossmutter.
Die Interpretin Ana Moura beginnt, ihre Erinnerungen in eigene Songs zu giessen, komponiert, und schreibt erstmal selber Texte. Sie erinnert sich an die Jugendzeit, als sie mit ihrer Cousine zu Semba-Rhythmen tanzte («Mazia»), schreibt eine Erinnerung an Prince («Jacarandá»). Sie findet verwandte Gefühle in den Musiken der Kapverden oder Brasiliens, experimentiert zusammen mit ihren Produzenten an neuen Sounds, schiebt O-Töne und Intermezzi zwischen die Songs. Electronica-Grooves tauchen gleichberechtigt neben klassischen und portugiesischen Gitarren auf. Und sie, die Sängerin mit der strahlenden Stimme, setzt selbst Auto-Tuning ein – wenn es zum Klangbild des Songs passt.
Fado ist die Seelen-Farbe und Stimmungslage dieses Albums, musikalisch und in den Arrangements reicht es jedoch weit über die Welt des Fado hinaus.
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Die Sängerin ist in diesen Tagen in der Schweiz und in Deutschland unterwegs, ihre neue CD im Gepäck und im Repertoire. Hier sind die Tourdaten.
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