So viel Wien auf’s Mal ist selten. Andyman erzählen und besingen skurrile, rabenschwarze und überaus charmante Geschichten.
Andyman sind Andreas «Andyman» Haidecker und Andreas «Andyman» Kurz, Gitarre und Stehbass, singend, sinnierend und schmunzelnd. Man muss die seelische Beschaffenheit der Wiener*innen kennen, und auch ein bisschen verstehen, um die ganze Liebenswürdigkeit dieser Lieder mitzukriegen. Wenn man dazu noch ein offenes Ohr für die Sprache der Österreicher hat, dann steht einem eine gute Schmunzelpartie bevor. Auch wenn wir Ausländer den Wiener Schmäh nie ganz verstehen werden.
Johann Kneihs vom ORF beschreibt die Musik von Andyman so:
Lieder, die wienerischer nicht sein könnten: tiefschwarz, grantig, Zärtliches und Grausliches oft so dicht nebeneinander, dass einem der Atem stockt.
Dem ist fast nichts mehr hinzuzufügen, ausser vielleicht ein kleines Themenverzeichnis: Es geht in den neun Liedern um die Sprach- und Hilflosigkeit in der Trauer des Liebesverlustes, um Ausbruchspläne aus dem Hamsterrad, um eine Odyssee einer verlorenen Seele durch’s nächtliche Wien, um die Vielfalt des Quartiers, aus dem Fenster betrachtet und mit Kommentaren versehen, um Wasser in den Beinen und andere wichtige, richtige, gewichtige philosophische Gedankengänge.
Man/frau giesse sich ein Glas Wein ein und folge den Gedankengängen von Andyman, so herzerweichend und liebenswürdig vorgetragen, dass man am liebsten den Zug nach Wien besteigen möchte um das alles in Echt zu erleben.
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