Klar, bulgarische Frauenstimmen, aber das hier ist das experimentierfreudigste Ensemble, das unter diesem Überbegriff zu finden ist – kein Wunder, denn niemand kann das Original überbieten.
Wer die ganze Geschichte des Chores nachlesen will, wie aus «Les Mystères des Voix Bulgares» nach vielen juristischen Händeln schlussendlich «The Bulgarian Voices Angelite», oder kurz «Angelite» wurde, sei an ihre Label-Adresse bei JARO verwiesen. Die Kurzfassung der musikalischen Entwicklung: Dieser Chor ist seit über 50 Jahren nicht nur dem traditionellen Liederbuch verpflichtet, sondern experimentiert mit Komponisten aus der Neuen Musik, Pop-Grössen wie Kate Bush, und ebenso gerne mit Kollegen aus dem Ober- und Unterton-Bereich, z.B. den Huun-Huur-Tu.
Das aktuelle Album ist eine stilistische Achterbahnfahrt: Da löst sich zuweilen die Melodie ganz auf, wird zu sirrenden Tonkombinationen die süss harmonieren oder auch rauh aneinander reiben. Gitarre, Bass, Flöte und Trommel setzen Akzente, eher als Klangfarbe, ausser auf Vrabche (Spatz), wo sich Stimmen und Flöte eng umgarnen. Auch wenn nicht alle Kompositionen beim ersten Anhören ihren Charme preisgeben wächst von Lied zu Lied der Respekt vor der hohen Gesangskunst dieser bulgarischen Sängerinnen.
Keine klangliche Wohlfühloase für Träumerinnen, sondern ein konzertantes Erlebnis der absoluten, stimmlichen Spitzenklasse.
Rating:
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