Auf der Insel La Réunion hat die Musik, der Maloya, seit jeher soziale und heilende Aufgaben. Für Ann O’aro ist die Musik ein Weg in die Freiheit.
Es ist ein Maloya der aus den Riten auf der Insel La Réunion gewachsen ist. Maloya als eine Möglichkeit, über Belastendes zu singen, den Schmerz und die Wut in Melodie und Rhythmus zu verwandeln. In seiner Kunstform werden die Texte Poesie. Eine prägende Figur für Ann O’aro war sicher Danyèl Waro, der grandiose Poet und die Ikone des Maloya.
Die Lieder von Ann O’aro sind aus dem Verlust, der Scham und dem Nachdenken über den Tod heraus gewachsen. Als Opfer eines inzestuösen Vaters hat sie ihre Wut und ihre Hilflosigkeit erst über den Tanz, später über die Stimme und die Trommel in Form umgewandelt und verarbeitet. Begleitet wird Ann von den traditionellen Instrumenten des Maloya: Berimbau, Trommeln und Harmonie-Stimmen. In einigen Songs tauchen Flöten oder Euphonium auf, Farbtupfer, leicht entrückt.
Ann O’aro nutzt den Maloya nicht um ihren Schatten zu entfliehen, sondern um diese ans Licht zu bringen, und so aufzulösen.
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