Anna Murtola – La Tierra Blanca

Anna Murtola – La Tierra BlancaDas weisse Land ist Finnland, und im Land von Eis und Schnee, oder ewigem Tag, pflegt Anna Murtola den Flamenco – nur geografisch ein Paradox.

Es ist etwas im finnischen Blut, das die Musiker*innen dieses Landes mit südländischen Musikwelten verbindet. Angesiedelt in klimatisch kühleren Breitengraden pflegt Finnland die wohl nördlichste Tango-Tradition. Jetzt also auch den Flamenco. Und er wirkt nicht gekünstelt, aufgesetzt, sondern empfunden, echt. Man erwarte aber nicht die übernommene Tradition, denn was ist schon Tradition, wenn es um die Emotionen geht…?

Anna Murtola hat ausgewiesene Musikerinnen an ihrer Seite: den Flamenco-Gitarristen Robi Svärt, den Gitarristen Joonas Widenius, oder die Kantele-Virtuosin Maija Kauhanen. Und mit ihrem Instrument wird auch klar, dass der Flamenco von Anna Murtola nur das Herz des Flamenco in den Norden entführt, nicht den Klangkörper. Auch gesprochene Gedichte haben wenig mit der Tradition zu tun, passen aber bestens zum Aufbau dieser Produktion. Vielleicht ermöglicht dies den Zugang zu einem nicht immer verständlichen, weil «nationalisierten» Musikstil: Flamenco ohne Korsett. Beispiel für die Befreiungsbewegungen: «Rio Rojo».

Anna Murtola, Flamenco-Sängerin: Wenn es um Musik geht, und nicht um geografische Herkunft.

Rating: ★★★½☆ 

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