Anoushka Shankar macht mit diesem Album einmal mehr deutlich, dass sich die Sitar auch in nicht-indischen Umfeldern wohl fühlt. Halbschwester Norah Jones setzt sich dazu und singt mit.
Anoushka Shankar kennt das klassische indische Liederbuch sehr gut. Als Schülerin und Konzert-Begleiterin ihres Vaters Ravi Shankar pflegte sie die Tradition. Es reizt sie aber, die Sitar auch in andere musikalische Welten zu bringen. Das aktuelle Werk bewegt sich zwischen europäisch inspirierten Kompositionen und poppigen Songs. «Traces of You» ist auch ein Abschied von ihrem Vater.
Shankar ist eine Teamplayerin. Diesmal nutzt sie die familiäre Nähe und Zusammenarbeit mit ihrer Schwester Norah Jones, um in Songs die Nähe, und den Verlust des gemeinsamen Vaters zu verarbeiten. Ganz wichtig ist auch wieder der Produzent. Diesmal ist es Nitin Sawhney. Auch er steht (und arbeitet) zwischen den Welten: geprägt durch seine indische Herkunft, aufgewachsen in England und musikalisch zuhause zwischen Electronica, Flamenco und Klassik, hier im europäischen Sinn gemeint.
Wer sich vor der Sitar fürchtet – weil «zu exotisch» – sollte hier mal reinhören. Das Instrument fühlt sich auch in jazzigen Songs und im Spannungsfeld zwischen europäischer Komposition und indischem Groove ungemein wohl.
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