Fado ist nicht ausschliesslich eine Domäne der Frauen. Aber als Mann braucht es einen etwas anderen Umgang mit der Liebe und Sehnsucht, um nicht kitschig zu klingen.
Aufgewachsen in einem Haus, in dem Musik zum ganz normalen Alltag gehörte, lernte António die polyphonen Gesänge des Südens Portugals kennen, gewann erste Fado-Nachwuchs-Preise. Als ausgebildeter Klarinettist hatte er einen Stammplatz in der Band des Gitarrenmeisters Mário Pacheco. Als Sänger und Schauspieler gehörte er vier Jahre lang zur Truppe des Musicals «Amália». Hier holte er sich viel Bühnenroutine, und heute sind seine Konzerte faszinierende Live-Erlebnissen.
Auf seiner vierten CD schöpft António Zambujo aus all seinen Inspirationsquellen: Da tauchen ungewöhnliche Instrumente in der mehrheitlich von Saiten bestimmten Fado-Welt auf, so auch eine Tuba. Die Liebe zu Brasilien, zum Bossa Nova, aber auch zu den Kapverden und zum Morna sind unüberhörbar. In einem Interview bei Mondomix erzählt er über diese unterschiedlichen Einflüsse. Zambujos Stimme ist sanft, fast etwas schüchtern, die Melodien streicheln. Er versteht es, die Sehnsucht, die Träume, sein Werben um die Geliebte so zu fassen, dass es weder schmierig, noch kitschig, noch machohaft tönt, aber dadurch Gefahr läuft, auch etwas farblos zu wirken.
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