António Zambujo – Por Meu Cante

antonio-zambujo-pr-meu-canteEine Wiederveröffentlichung, aber für die meisten Zentraleuropäer wohl eine Neu-Entdeckung: Die seidene Stimme des Fadosängers António Zambujo. Im Tonfall so etwas wie eine transatlantische Liebeserklärung.

Sie teilen nicht nur die Sprache, sondern auch die Melancholie: der portugiesische Fado und der brasilianische Bossa Nova. António Zambujo führte auf dieser, seiner zweiten CD vor, wie eng diese Verwandtschaft ist. Dabei geht es nicht um die musikalischen Strukturen, sondern um die Emotionen, die transportiert werden. Das Liederbuch seiner engeren Heimat, dem Alentejo im Süden Portugals, erzählt von Sehnsucht und Schmerz auch für jene, die kein Portugiesisch können.

Vielleicht ist es auch die karge Instrumentierung, die sofort an Jobim und Gilberto und ihre Bossa Nova Hymnen denken lassen. Eine klassische und eine portugiesische Gitarre, darunter ein festes Stehbass-Fundament, seltene Piano-Töne – mehr braucht Zambujo nicht, um seine Stimme tragen zu lassen. Im Gegensatz zu seinen brasilianischen Kollegen brilliert er mit einer festen, hohen und seidenen Stimme. Man hört dieser Stimme an, dass sie Druck entwickeln kann, sich aber zurückhält, in den Nuancen glänzt. Wenn dann auf zwei Songs der Alentejo-Chor mit seinen polyphonen Melodien dazu kommt wird klar, wo Zambujo seine Kunst der Phrasierung gelernt hat.

Ein warmer, sehnsüchtiger Hauch; Lieder, die gleichzeitig von Melancholie und Trost berichten.

Rating: ★★★★☆ 

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