Arat Kilo, die Ethio-Jazzer aus Frankreich, Mamani Keita, ihre Sängerin aus Mali und der amerikanische Wortakrobat Mike Ladd legen ein neues Werk vor – verschachtelt.
Die Überraschung ist nicht mehr ganz dieselbe, die Erwartungen umso grösser: Wird mich das neue Album von Arat Kilo mit Mamani Keita und Mike Ladd so packen wie «Visions of Selam» vor 7 (!) Jahren? Nicht dass die Band untätig geblieben wäre: Da war 2019 das Album «Afrobeat (Parigo No 30), das leider bei uns in Westeuropa kaum zur Kenntnis genommen wurde (Spotify); 2022 das Bühnenprojekt «Kabul to Bamako». Beide mit weniger Mike Ladd und nicht so viel Mamani Keita. Jetzt also wieder ein gemeinsames Werk. Und?
Ladd ist mit seinen Wortkaskaden präsenter denn je, Mamani ist mehr mittendrin, etwas seltener explizit Frontfrau, und Elektronik hat Einzug gehalten. Ich musste erst die persönlichen Erwartungen wegräumen, bis die neuen Stücke scheinen konnten. Denn alles ist da: die Bandpower – mit etwas weniger Ethio-Schimmer; Ladd mit nachdenklichen und kraftvollen (Zeit)Geschichten, und Mamani Keita mit Zwischenrufen und den sehr groovigen Ausflügen ans Frontmikrofon. Es gibt einige Abschnitte, die ich bisher noch mit fragenden Ohren anhöre, und ich werde mir die Texte von Ladd beschaffen müssen, um dieses dichte, etwas wuchernde Album besser verstehen zu können.
Ein Album mit Wucht und Ideen, die einem aber nicht gleich ins Ohr springen.
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