Ein interkontinentales Projekt, geboren in Paris. Arat Kilo pflegen Ethio-Sounds, Mamani Keita ist eine der führenden Diaspora-Stimmen Malis und Mike Ladd ein Meister der Spoken Words.
Man kennt sich. Die eine oder andere Kombination der Ethio-Jazz-Combo Arat Kilo mit der Sängerin aus Bamako oder dem Slamer aus Boston war schon auf dem Vorgänger-Album «Nouvelle Fleur» (Link zu Deezer) zu hören. Das scheint gepasst zu haben. Und der Booklet-Text weist auch darauf hin, dass Mamani und Mike auf diesem Album nicht einfach Gastauftritte hätten. Die Musik wurde mit ihnen und um sie herum komponiert.
Die Mischung hat es wirklich in sich: hier die Pentatonik-Skalen der äthiopischen Musik, dazu die helle, etwas metallene Stimme von Mamani Keita. Mike ist kein Rapper, sondern ein Slam-Poet, seine Lyrik schon fast in der Nähe der Melodie. Mamani nutzt ihre Stimme schon beinahe wie ein Instrument, das Hook-Melodien legt oder die Texte perkussiv umsetzt. Darüber, darunter und zwischendurch eine mit allen Klangvariationen und viel Dynamik gesegnete, punktgenau spielende Jazztruppe.
Da gibt’s keine kompositorischen Durchhänger. Und die Info, das dieses Album live im Studio während drei Tagen direkt auf eine 24-Spur-Bandmaschine gespielt wurde beweist: auch keine handwerklichen Durchhänger. Ganz einfach eine grosse Truppe, eine gute Scheibe. Chapeau, et merci!
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