Am 11.1., 8.2. und am 22.2.2009 jubelte ganz Indien: „Ihr“ A.R.Rahman holte sowohl den Golden Globe, den Bafta-Award sowie den Oscar für den Besten Soundtrack nach Indien – zusammen mit Textern Shah und Gulzar auch noch den Oscar für den besten Song.
Filmmusik ist Funktionsmusik, steht selten für sich allein. A.R. Rahman kennt sein Handwerk bestens: Seit 1992 liefert er für die indische Filmindustrie pro Jahr zwischen vier und fünf Soundtracks. Heimische Auszeichnungen hat er schon einige abgeholt, nun holte er sich auch auf einen Schlag die höchsten Auszeichungen des westlichen Kulturkreises. Der Preise-Regen, der auf den Film niederprasselt gilt nicht nur dem Komponisten und seinen Interpreten, sondern ist auch eine Verbeugung vor einer der grössten Filmindustrien der Welt: Indien.
In Slumdog Millionaire steht die Musik vor allem dann im Vordergrund, wenn Tempo, schnelle Schnitte, Veränderung angesagt sind. Es ist ein westlicher Film, zeigt «India, the „Danny Boyle Style“», wie sich Rahman ausdrückt. In einem Interview mit dem Fachblatt Billboard meinte er lakonisch: «I think what directors want is good music, not one sort of sound.» In einem YouTube Video erzählt er über die Zusammenarbeit mit Danny Boyle und M.I.A. Diese ist sowohl mit ihrem kontrovers diskutierten Song «Paper Planes» aber auch mit einer direkten Zusammenarbeit mit Rahman, dem Opener «O…Sayha», vertreten. «We wanted to do something wild», meint Rahman zur Zusammenarbeit. So ist auch der Soundtrack: Schnell, eckig, popig und vor allem: der Filmhandlung dienlich.
Ob es der Oscar-Song «Jai Ho» ins Evergreen-Buch schafft, bleibe mal offen. Für alle Kinogänger bleibt er als strahlend-positiver Schlusspunkt (und einzige Tanznummer!) in Erinnerung.
- O…Saya [audio:2009/02/o-saya.mp3]
- Paper planes (DFA Remix) [audio:2009/02/papr-planes.mp3]
- Jai Ho [audio:2009/02/jai-ho.mp3]
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