Auf der Suche nach einer exotischen Mine, aus der der nächste Worldmusic-Trend geschürft werden könnte sind die DJs in Kolumbien fündig geworden: Cumbia soll der nächste Trend werden.
Die Cumbia und mit ihr die Tanzmusiken des Nordens von Südamerika werden mindestens einmal pro Jahrzehnt ans Licht gehoben. In den 80ziger Jahren schon machte Peter Gabriel auf die wirblige Toto La Momposina aufmerksam. Mit ihren Tambores eroberte sie die geneigte Hörerschaft. Anfangs 90ziger entdeckte Ex-Talking Head David Byrne für sich und viele Amerikaner den brasilianischen Verwandten, den Forró. Carlos Vives oder Juanes schöpften ebenfalls aus dem Cumbia und nun ist der Tanzrhythmus also bei den DJs angelangt.
Wobei: Bereits seit einem guten Jahrzehnt hat sich die Cumbia zahlreiche Nebenäste zugelegt: Electronica, HipHop oder Reggae wird beigemischt. Der Sampler erweckt einen durchzogenen Eindruck: Zum einen die klassischen Cumbia-Grössen wie Alberto Pacheco, auf der anderen Seite Mix-Grössen wie «Up, Bustle & Out». Es ist eine Berg- und Talfahrt, nicht immer geht das ohne rumpeln ab. Die Brüche sind zuweilen sehr hart zwischen den von Hand gemachten Perkussionsgrooves und den maschinengesteuerten Patterns.
Cumbia war schon immer Musik für die Füsse, aber ob es der nächste Welttrend wird? Da müsste die Grundlage schon mit mehr Feingefühl, Verständnis und Kreativität behandelt werden als hier auf diesem Sampler.
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