Attwenger heisst volle Attacke auf Hörgewohnheiten und wohlige Gemütlichkeit. Das österreichische GrooveSlamPunk-Duo hat auf der aktuellen Produktion wieder ausführlich mit Elektronik und Worten gespielt.
Markus Binder, Schlagzeug, Hans-Peter Falkner, Akkordeon. Fertig? Nein, aber schon ein sehr guter Anfang. Denn dazu kommen noch jede Menge Sprachwitz, Wortspielereien, Hintersinniges und Blödelei, Sarkasmus und Groove – jede Menge Groove. Die beiden haben keinerlei Probleme, alles was so den lieben langen Tag unsere Ohren belagert in ein urbanes Volkslied zu verwandeln. «Volk» bitte verstanden als die, die da überall leben, singen, tanzen. Nicht im Sinn jener, welche «Volk» entweder politisch als Masse oder kulturell als die Hüter der unveränderbaren Tradition verstanden haben möchten.
Die aktuelle Scheibe des dadaistisch-bissigen Duos ist zugänglicher als einige Vorgänger. Klar, sie haben sich musikalisch den Disco/R&B/Pop-Mainstream auf’s Korn genommen. Die Grooves, Rhythmus wie Hooklines, werden über eine weite Strecke elektronisch verfremdet. Das tönt manchmal wie Falco ohne Neurose, wie das Disco-Revival aus der österreichischen Provinz, aber immer
«…ohne Attwenger wär’s enger…»
Einige Nummern kommen so daher wie sie live auftreten: Zwo, drei, LOS! Schnell, hart kompromisslos. Andere ziehen an Nerven, von denen ich gar nicht wusste dass ich sie habe. Und einige Wort- oder Melodie-Fetzen nisten sich ganz gemütlich im Gehörgang ein und wollen nicht mehr raus.
Attwenger ist witzige Anarchie, das clevere Schaf im Wolfspelz, und hoch die Tassen! Nicht verschlucken! Und nicht müde werden, der Tanz geht weiter.
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