So heisst er mit vollem Namen: Aurelio Martinez. Seit seiner Produktion «Laru Beya» (2011) firmiert der Garifuna-Musiker jedoch nur noch mit seinem Vornamen, Aurelio.
Aurelio ist der Hüter der Paranda-Tradition des Volkes der Garifuna. Die Garifuna als Volk hatten Glück im Unglück: Sie wurden im 17 Jhd. zwar in Westafrika versklavt. Ihre Sklavenschiffe erlitten jedoch Schiffbruch bei der Insel St.Vincent bei den Westindischen Inseln. Sie schafften es lange, als freie Menschen zu leben. Ende des 18 Jhd. standen sie im Laufe eines der vielen Kriege zwischen den Briten und den Franzosen um die Herrschaft in Amerika auf der falschen Seite und wurden von den Briten deportiert, erst auf einige Inseln, dann an die Küste Honduras. Von dort aus migrierten sienach Belize, Nicaragua und andere mittelamerikanische Länder.
Paranda – Musikalische Alltagsgeschichten
Paranda ist eine der beiden musikalischen Hauptadern der Garifuna-Kultur. Während Punta sich mit Latin- und Rock-Einflüssen vermischte, blieb Paranda die Musik der Feste, der Geschichtenerzähler, der Community. Dort macht man Musik mit dem Material das gerade vorhanden war: viel Perkussion, eine Gitarre, Call-Response Gesängen und erzählte sich so Alltagsgeschichten.
In unseren Breitengraden stand Aurelio lange im Schatten von Andy Palacio, der 2007 mit der Produktion «Wátina» die Musik der Garifuna mit einem Schlag auf die weltmusikalische Landkarte hob. Interessierte Kreise hätten diesen Stil schon vorher entdecken können, denn Aurelio veröffentlichte seine erste Sammlung von Paranda-Songs zwei Jahre früher.
Aurelio versuchte nicht nur als Musiker das Bewusstsein seiner Volks-Leute für die eigenen Kultur zu stärken. Als Kongressabgeordneter in Honduras versuchte er zwischen 2006 und 2010 der Kultur der Garifuna auch kulturpolitisch vermehrt Gehör zu verschaffen.
Diskografie (Auszug):
2004: Garifuna Soul
2011: Laru Beya
2014: Landini
2017: Darandi
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