Wo Schafe blöken, da lass dich ruhig nieder. Wer so lustvoll mit den Tönen spielt, macht keine schlechten Lieder.
Der argentinische Filmmusik-Komponist, Multiinstrumentalist und Soundbastler hat nach vier Jahren ein neues Album veröffentlicht. Mit einem Jahr Verspätung erscheint es jetzt auch in Europa – und trifft auf offene Ohren. Das Vorgänger-Album «Zorzal» ging etwas unter, weil es für diese Mischung noch keine Bezeichnung gab. Für die Puristen hatte es nichts mit Worldmusic zu tun, für die Anhänger der Electronica hatte es fast zuviel Songcharakter. Heute haben sich die Grenzen aufgeweicht, und Krygier taucht prompt in den oberen Rängen der europäischen Worldmusic-Charts auf.
Das fiept, knirscht, rumpelt, blökt, dass es eine Freude ist, manchmal aber fast des Guten zuviel. Krygier scheint ein fast autistischer Studiobastler zu sein: Ausser den Drums, der einen oder anderen Slide-Gitarre oder einer Effekt-Schaufe hat er alles in Eigenregie zusammengebastelt. Seine persönliche Sound-Galaxie liegt irgendwo zwischen Rummelplatz, Kabarett, Rock und dröhnendem Gelächter. Ein Flickenteppich aus geraden und verbogenen Tönen. Immer wieder wird die Tonspur durch die Effekt-Mangel gedreht. Vor allem seiner eigenen Stimme traut der Bastler nicht, und verfremdet sie sehr oft, was auf die Dauer etwas bemühend wirkt.
Eine verwirrende Produktion, die eingefahrene Hörgewohnheiten ziemlich herausfordert.
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