Eine Zorzal ist eine Drossel – und der argentinische Multiinstrumentalist Axel Krygier ist echt ein etwas schräger Vogel.
Axel Krygier ist nicht der erste südamerikanische Musiker, der gerade dadurch auffällt, dass er in keine der gängigen Musikschubladen passt. Sein Mix beinhaltet elektronische Basteleien, Jazzläufe, Samples aus allen Weltgegenden dieses Planeten, Bläser wie aus den frühen Prince-Produktionen und eine Coolness, die ihresgleichen sucht. Ab und zu verirrt er sich etwas gar tief in den Soundlabyrinthen – aber er findet immer wieder heraus.
Das Ganze kommt sehr verspielt und versponnen daher. Irgendwie verwandt mit Soundtüftlern wie den Kolumbianern Aterciopelados oder dem brasilianischen DJ Dolores. Manchmal hat man den Eindruck, als würde Krygier wegen den Sounds die Songs vernachlässigen, aber was soll’s. Es ist seine dritte Platte. 2005 bereits in Argentinien erschienen, wurde sie 2007 als seine erste Produktion in Europa neu herausgegeben. Christoph Twickel schrieb damals in seiner Rezension im SPEX:
Ohnehin ist der Begriff Folklore ja seit geraumer Zeit einfach eine Geröllhalde für unentdeckte, an der globalen Peripherie entstandende Popularmusik.
Wie ich finde, eine gute Definition für Weltmusik generell.
Für all jene, welche Lounge-Musik mit einem Hauch Exotik lieben – hier ist der Soundtrack für einen späten Sommerabend auf dem Balkon.
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