Die «Turnhalle» im Progr war für einmal bestuhlt. Anzeichen eines ruhigen Konzertes. Aziza Brahim und ihre Band gastierten auf Einladung von bee-flat zum ersten Mal in Bern und überraschend viele Besucher/innen waren im Saal. Sicher auch viele von zugewandten NGOs, die sich mit dem Schicksal der vertriebenen Sahraui beschäftige. Hier z.B. ein Bericht von SRF2 über die Arbeit einer NGO im Kriegsgebiet: «Die Gefangenen der Wüste».
Ob es nur die zur Verfügung gestellten Sitzgelegenheiten waren, welche das Konzert in Bahnen ohne viel Spannung verlaufen liess? Oder trugen die doch ruhigeren Songs der letztjährigen CD «Soutak» das ihre dazu bei? Auf jeden Fall wollte keine echte Stimmung entstehen, das Konzert blieb seltsam konzertant.
Aziza Brahim trug ihre Songs mit klarer, kräftiger Stimme vor. Doch war es eben eher ein Vortrag als ein bewegendes Erlebnis. Sie war allerdings auch sehr an ihre Position vor dem Mikrofon gebunden, da sie fast in jedem auch den Grundrhythmus auf ihrer Trommel schlug. Die Band etwas undefiniert, wenig Dynamik in den Arrangements. So konnten auch die virtuosen Ausflüge des Bassisten und des Gitarristen kaum etwas zur Spannung beitragen.
Erst im letzten Song schaffte es die Künstlerin, das Publikum, ihren Bassisten und den Gitarristen von den Stühlen zu locken. Es war auch das einzige Mal, dass Aziza mit ihren Musikern auch wirklich kommunizierte.
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