Auch auf dem vierte Album besingt Aziza Brahim die beiden Pole Krieg und Frieden – und die Sehnsucht und Verlorenheit dazwischen.
Wenn es um eine Galionsfigur für das Volk der Sahrauis geht hat Aziza Brahim das Erbe von Mariem Hassan übernommen. Sie ist die singende Verkörperung eines vertriebenen Volkes. Wenn es um die Kraft der Songs geht hat sie dieses Erbe noch nicht angetreten. Wo Hassan – die sich ihrer politischen Stellung sehr bewusst war – zornig, fordernd und anklagend war, ist Brahim zurückhaltend und verhalten.
Musikalisch hat sich Aziza Barhim leicht geöffnet. Das hat sicher auch damit zu tun, das sie in der Vorbereitung viel mit Amparo Sanchez und deren Band zusammen gearbeitet hat. Die rhythmische Vielfalt hat leicht zugelegt, ab und zu sind Loops, und Electronica-Schnipsel zu hören. Doch es ist zu wenig, um die leidende Opferrolle aufzubrechen. Die Melodien sind absehbar, und nach einer Album-Länge bleibt nur Melancholie. Da ist keine Hoffnung, keine Kraft.
Die Message von Aziza Brahim ist klar und verständlich, die musikalische Umsetzung dürfte sich aber mehr erlauben.
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