Baaba Maal – Television

baaba-maal-television-gsStünde auf dem Album «Baaba Maal meets The Brazilian Girls and Barry Reynolds» wäre vieles vom ersten Ton an verständlich. So herrscht aber erst mal Konfusion.

Acht Jahre sind seit dem letzten „echten“ Baaba Maal Album vergangen (es gab da noch Remixes und Bootlegs). Die Erwartungen waren hoch, denn mit den Vorgänger-Produktionen «Nomad Soul» und «Missing you» war Baaba zeitweise ähnliche bekannt und beliebt wie sein Landsmann Youssou N’Dour.  Baaba liebt die Studiotechnik, und liess immer Gäste an seinen Alben mitproduzieren – Simon Emerson vom Afro Celt Sound System, oder John Leckie, der auch Radiohead produzierte. Diesmal sitzen die Gäste nicht nur im Produktionssessel, sie spielen und komponieren auch mit.

Brazilian Girls: Sie sind das angesagte New York-Äquivalent von Les Rita Mitsouko, dem schrägen Pariser Pop-Duo aus den 80zigern. Barry Reynolds nennt sich schlicht Songwriter, ist aber einer der Haus-Gitarristen des Island-Labels, schrieb und spielte für Joe Cocker oder Grace Jones, und ist immer mal wieder mit Marianne Faithful unterwegs. Die Songs sind als Gemeinschaftswerke entstanden, es ist deshalb nicht einfach ein Maal-Album mit Gästen. Der Sänger nimmt sich über weite Strecken aber zu stark zurück, überlässt den anderen (zu) viel Raum. So geht er selber fast unter in den Produktionsschlaufen, den europäischen Melodien und globalisierten Soundteppichen.

Auf diesem Album hat sich Baaba Maal irgendwo im Niemandsland zwischen Song-Idee und Sound-Collagen für internationale Ohren und Hörgewohnheiten verlaufen. Es ist ein Pop-Album, wohl mit der dazu gehörenden Pop-Halbwertsszeit.

Rating: ★★★☆☆ 

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