Baaba Maal ist einer der begnadetsten Sänger Senegals. Gleichzeitig versucht er über ganz unterschiedliche Kanäle Afrika, und seine ureigene Kultur, an das 21. Jahrhundert und an die Ohren des Westens anzukoppeln.
Baaba Maal hätte Fischer werden sollen, wurde aber Musiker, Sänger, Komponist. Seine helle, kristallklare Stimme und seine Fähigkeit, Hooks und Melodien zum mitsingen zu finden, machten ihn in der Heimat zum Star. Zuhause integriert er jede Musikströmung die ihm gefällt in seine Kompositionen, von kubanischen Son bis Electro. Im Westen will er anders auftreten. Er sucht nach Verbindungsmöglichkeiten zwischen seiner eigenen Tradition und den Hörgewohnheiten Europas und Amerikas. Er experimentiert mit modernsten Produktionsmöglichkeiten.
Baaba Maal hat ein Hang zu Produzenten, die klare Klangvorstellungen haben. Zu seinen Mitmusikern / Produzenten zählen Brian Eno, der Filmkomponist Hans Zimmer, die Beach Boys, Mumford & Sons und The Very Best. Nicht jede Zusammenarbeit ist gleich erfolgreich. Es ist aus jedem Song herauszuhören, dass es Maal nicht in erster Linie um den «reinen» Song geht, sondern wie die musikalischen Herkünfte in Interaktion stehen. Die Produktion ist ebenso so wichtig wie der Song, aber es geht nie um Gefälligkeiten, schon gar nicht der Exotik zuliebe.
Afrika ist nicht nur Tradition, Kollaboration heisst auch Hörgewohnheiten aufnehmen. Baaba Maal ist in dieser Hinsicht eine Wundertüte, ein Abenteurer und ein begnadeter und rastlos Suchender.
Diskografie (Auszug)
1989: Djam Leeli (mit Mansour Seck)
1992: Lam Toro
1998: Nomad Soul
2001: Missing You
2009: Television
2016: The Traveller
2023: Being
Schreibe einen Kommentar