Was die Leute von der Womex können, können wir auch, sagten sich die Marseiller. Und luden dies Jahr zum siebten Mal zur grossen Weltmusik-Party Bab El Med nach Marseille. Die Stadt selber ist ein Schmelztiegel, und darum ein idealer Ort, gerade hier einen aktuellen Querschnitt durch die Musiken aus allen Kontinenten zu zeigen.
Corason de Mexico schmetterten ihren Herzschmerz ins noch nicht so zahlreiche Publikum – leider mit einem Aushilfetrompeter. Was ist eine Mariachiband mit einem Solisten, der ab Blatt liest…… Aziz Sahmaoui & University of Gnawa brachte die Trancemusik aus Marokko über’s Meer. Eingängig, auch wenn der Funke erst spät springen wollte.
JuJu nennen Justin Adams und Juldeh Camara mittlerweile ihr Projekt. Es rockte noch mehr als vor einem Jahr, und macht gespannt auf die aktuelle CD, die im Herbst erscheinen soll. Sashird Lao, ein Trio aus der Region überraschten mit Beatboxing, arabischen Melodien und Jazzschräglage.
Oquestrada aus Portugal spielten den tanzenden Tasca-Sound weil sie keinen Fado machen wollen. Aber der drückt trotzdem immer wieder durch, und die Mischung begeistert auch hier das französische Publikum. Die etwas leiseren und poetischeren Töne von Miquel Gil treffen den Geschmack des Festpublikums nicht ganz, hier sind die Fans gefragt.
Oud-Zaubereien aus dem Libanon bot Charbel Rouhana. Zusammen mit seinem Duett-Partner tanzt er in atemberaubendem Tempo durch die Harmonieschleifen. Die Fanfare du Belgistan hat sich von den Brass Klängen des Balkans inspirieren lassen, die stampfenden Beats aber vertrackt durchbrochen und den Jazz in den Melodien wühlen lassen.
Fally Ipupa aus der Demokratischen Republik Kongo war enttäuschend. Schon bevor er überhaupt irgendwas gesungen hatte, machte er auf Publikumsanimation. Das war etwas plump. Und Meistermixer Shantel bätterte sich souverän durch seine Silberling-Sammlung und reihte Loop an Groove und Melodie an Beet – fast ein bisschen zu abgeklärt.
Die Kollegen von Mondomix waren mit ihren Kameras vor Ort.
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