Bargou ist eine Gegend im Norden von Tunesien, abgelegen, rau. Dort spricht und singt die Bevölkerung in «Targ», einem Mix aus Amazigh (Berber) und arabischen Dialekten.
Es ist die Geschichte von «gefunden und neu herausgeputzt». Sie beginnt mit Sänger Nidhal Yahyaoui und Keyboarder Sofyann Ben Youssef. Zur Jahrtausendwende machte sich Nidhal daran, die Gesänge seiner Heimat zu erkunden und jene Gesänge zu sammeln, die er noch nicht kannte. Dann brachte man Sänger und Sängerinnen aus Bargou und europäischer Musiker zusammen. Die Idee war, das Liederalbum für ein Ensemble neu zu arrangieren und zu modernisieren. Ein Moog-Synthesizer soll dabei keine unwichtige Rolle gespielt haben.
Improvisation und Enthusiasmus
Dieses Ensemble testete die alt-neuen Melodien auf einer Tour durch Tunesien und einige europäische Festivals. Dann zog sich die Band wieder in die tunesische Provinz zurück und baute in einer Scheune ein Aufnahmestudio auf Zeit. Das Ergebnis liegt vor.
Es lebt von einem geschickten Mix aus uralten Melodien und Texten, und einem sparsamen und gekonnten Einsatz von modernen Instrumenten. Die Perkussion, Saiteninstrumente und Flöten sind mit traditionellen Instrumenten eingespielt, der Moog liefert die fühlbaren Basslinien. Und auf diesen Rundum-Groove setzt Nidhal seine Melodien.
Frisch, unverkrampft und mit hörbarem Spass klopfen hier ein paar Enthusiasten einer musikalischen Tradition den Staub aus den Noten.
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