Wenn die Ngoni den Blues hat, und der rote Staub Malis durch die Melodien weht: Bassekou Kouyaté und Amy Sacko bezaubern mit einem Gruss aus ihrer Heimat.
Garaná ist ein kleines Dorf, rund 200 km nordöstlich von Bamako. Von hier stammen Bassekou Kouyaté und seine Frau Amy Sacko. Die beiden haben die Welt mehrfach umrundet, und die Ohren und Herzen von Zuhörerinnen auf allen Kontinenten mit der Ngoni und einer glasklaren Stimme erobert und verzaubert. Nun sind sie dorthin zurück gekehrt, wo für sie alles begonnen hat. In diesen zwölf Songs erzählen sie von ihrem Leben und ihren Reisen.
Madou Kouyaté, der Sohn und Bass-Ngoni-Spieler in der langjährigen Live-Familien-Band Ngoni-Ba, hat sein Aufnahme-Equipment in den einfachen Wohnverhältnissen der Familie aufgestellt. Es ging bei den Aufnahmen nicht darum, den westlichen Ohren neue Klänge zu bieten, sondern einzufangen, woher die Musik von Bassekou und Amy kommt. Nicht geografisch, sondern emotional gesehen. Freunde kamen zu Besuch, brachten weitere Bass-Ngonis mit, und etwas Perkussion.
Der Blues der Djeli
Wer sich schon immer gefragt hat, ob Mali wirklich eine der Quellen des Blues sei, erhält hier eine Antwort. Klar haben Bassekou und Amy auf ihren langen Amerikatourneen auch den amerikanischen Blues kennen gelernt. Hier wächst er direkt aus den Mandinka-Melodien, wirkt nicht aufgepfropft, kommt von hier.
Selbst wenn Bassekou mit seinen Melodien den Grossteil der Aufnahmen bestreitet, seine Meisterschaft auf dem unscheinbaren Instrument, der Ngoni, immer wieder unter Beweis stellt, tut sich jeweils eine weitere, strahlende Ebene auf, wenn Amy Sacko singt. Sie ist eine der stärksten Frauenstimmen, die Mali momentan kennt. Hier singt Autorität. In zwei Songs werden auch Geschichten erzählt, werden die Instrumente dort angebunden, wo sie seit Jahrhunderten ihren Platz hatten und haben: in den Geschichten und Ermahnungen der Djelis. Diese Geschichten berichten von Bassekou und Amy.
Djudjon, die Geschichte des «Vogels aus Garaná» lässt offen, wer dieser Vogel ist: Bassekou oder Amy. Singen tun sie beide, jeder auf seine Art.
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