Sorgfältig arrangiert und mit einer erlesenen Gästeliste ist diese zweite Produktion von Kouyaté und seinem Ngoni-Quartett eine wahre Hörfreude.
Wer Musik aus Mali mag, hat Bassekou Kouyaté und seine Band sicher in den letzten zwei Jahren irgendwo in der Nähe auf einer Bühne spielen gesehen. Denn seit «Segu Blue» und dem BBC World Music Award 2008 ist Bassekou beinahe ständig auf allen Kontinenten unterwegs. Und wer ihn live erlebt hat weiss: Im Herzen ist der Ngoni-Meister ein Rocker. Die Bühnenroutine hat auf das vorliegende Album abgefärbt – im positiven Sinn. Produzentin Lucy Duran hat erneut mitgeholfen, aber das Album spricht vor allem von Reife. Bassekou beherrscht die Kunst des Arrangements, setzt seine schnellen Riffs und Soli wirkungsvoll, und seine Frau Ami singt überzeugender denn je.
Die Songsauswahl zeigt Gespür für ein ein dynamisches Programm: Nach einem wilden Einstieg, groovt es noch zwei Nummern weiter, bevor Bruder Andra Kouyaté mit dem «Bambugu Blues» das Tempo drosselt. Dann zieht das Album wieder etwas an, um gegen Ende in einem ruhigen «Falani», und noch etwas später im Hidden-Track über die Jäger aus dem Süden, den Senufo, ruhig am Horizont zu verschwinden. Die Gästeschar ist eine erweiterte Familie: Vieux Farka Touré ist mit von der Partie; die Bedingung von Bassekou: Du musst die schwarze Gitarre deines Vaters Ali Farka spielen! Toumani Diabaté bringt seine Kora, Kasse Mady Diabaté singt, und Harouna Samake spielt Kamalengoni – ein Rendez-vous der Chefs.
«I speak fula» ist ein grandioses Album. Bassekou hat sich und seinem Instrument definitiv einen Platz in der Musikwelt erobert. Er findet für Ohren, die sonst nichts mit Worldmusic zu tun haben (wollen), einen neuen Zugang zur Musik und den Geschichten aus Mali.
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