Die beiden Chefs der aktuellen Banjo-Szene Amerikas spannen zusammen, privat schon seit längerem, zum ersten Mal aber auch im Studio: Hausmusik mit 2 mal 4 bis 5 Saiten.
Vorbemerkung: die beiden haben Humor. Steht doch im Booklet an prominenter Stelle »No banjos were harmed in the making of this record«. Nun, die beiden sind weit über das instrumentale Experimentierstadium hinaus. Wobei – jedem seine Liebhaberei: Abigail Washburn pflegte mit ihrem Sparrow Quartett früher gerne den Kontakt mit Asien, genauer mit China. Während es Béla Fleck mit diversen Projekten immer wieder nach Afrika zog, mit anderen in alle Genres ausserhalb von Bluegrass.
Davon merkt man auf der ersten gemeinsamen Produktion allerdings fast gar nichts. Es dauerte ein Weilchen bis die beiden nicht nur Bett und Herd, sondern auch das Aufnahme-Studio teilten – zu viel Lärm und Häme in der Szene über den Banjo-Übervater Fleck (zig Grammys!), und die talentierte Newcomerin. Doch zur Musik, das Repertoire: Zum einen Traditionals und Mörderballaden, zum anderen Kompositionen von beiden, die allesamt bestens ins amerikanische Liederbuch passen, gerade weil sie ab und an bekannte Americana-Pfade verlassen. Gespielt werde nur Banjos, in allen Formen, vom Bass- bis zum Ukulele-Banjo. Und Abby singt dazu mit silberner Stimme – Hausmusik vom Feinsten!
Wer bei »Banjo« die Nase rümpft soll in dieses Album reinhören – es ist weit weg vom Klischee und Kitsch, voll amerikanisch aber ohne jede Redneck-Tönung.
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