BélO – Haïti debout

Da ist Haïti und Frankreich gleichzeitig in dieser Produktion. BélO bringt die Exotik der Karibik und den Hochglanz der Grossstadt Paris zusammen.

BélO (wie er sich schreibt, im Gegensatz zum brasilianischen Schlagersänger Belo) ist mindestens seit seinem Erfolg 2006 beim Prix Découvertes von RFI den Franzosen ein Begriff. Auf seinem dritten Album legt er eine sehr poppige Mischung aus karibischen Musikstilen von Kompa bis Zouk, Reggae, R’n’B und ein Schuss Ragamuffin vor. Das Ganze ist zusätzlich mit einem Supershine-Lack aus angejazzten Arrangements und Anlehnungen an die Klangwelt der Police überzogen.

Trotz all diesen Glättungsversuchen ist die Musik lebendig geblieben. Wenn auch manchmal etwas zuckerig. Ich für meinen Geschmack hätte gerne noch etwas mehr akustische Zurückhaltung wie auf seiner ersten Scheibe «Lakou Trankil» (2005) gehabt. Die sozialkritischen Texte werden so zugekleistert – ok, ich versteh’ eh nicht soviel Créole, trotzdem. Je weiter die CD im Player läuft umso mehr bin ich hin und her gerissen: zuviel Pop, zuviel Politur – aber nein, immer wieder überzeugt BélO ganz einfach durch seine Stimme. Und das ist Grund genug, die Scheibe  immer mal wieder drehen zu lassen.

Rating: ★★★☆☆ 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..